Was sind Petechien?

Rote Punkte auf der Haut? Das sind die Ursachen

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Lisa

Sie sehen aus wie eine Armee kleiner roter Punkte direkt unter der Hautoberfläche. Bei Kindern treten sie oft auf. Sie rennen und fallen hin, werfen Bälle oder springen herum. Dabei sind die Flecken meist ebenso schnell wieder verschwunden. Die Rede ist von Petechien. Dabei handelt es sich nicht um eine Krankheit, sondern um ein Symptom, das einerseits durch große Druck­einwirkung auf die Hautober­fläche entsteht, aber noch andere Gründe haben kann. Hier eine kurze Erklärung.

Petechien – Was soll das sein?

Petechien sind eine Vielzahl von stecknadelkopfgroßen Blutungen von kleinen Blutgefäßen (Kapillargefäße) in die Haut. Sie entstehen beispielsweise durch eine Blutgerinnungs­störung, einen Mangel an Blutplättchen oder durch Schädi­gungen der Haut im Alter oder durch eine Verletzung. Sie treten mit einer roten Färbung sichtbar an die Hautoberfläche. Die Bildung von Petechien kann durch einen Vitaminmangel oder durch die Überdo­sierung von Mitteln zu Reduktion der Blutgerinnung begünstigt werden.

Petechien sind nicht spürbar und jucken nicht.

Bild von Petechien: Rote Punkte auf einem Arm
Petechien: Das sind die roten Punkte auf der Haut – Bildnachweis: Zay Nyi Nyi auf Shutterstock

Größere petechiale Blutungen bzw. Kapillar­blutungen (in Haut, Unterhaut und Schleim&shyhäuten) werden als Purpura bezeichnet: Sie haben einen mindestens doppelt so großen Durch­messer und eine dunklere Färbung, die ins Violette sticht. Ältere Flecken sind eher rot-braun.

Wie entstehen Petechien?

Verletzungen der Kapillarwände führen zu Gewebever­änderungen. Diese sind meist ungefährlich, entstehen sie durch:

  • Sportverletzungen: Zerrungen und Stöße können die Ursache für kleinere Blutungen in den Kapillaren sein – die kleinen Punkt­blutungen verschwinden dann innerhalb weniger Tage von selbst
  • Infekte: Häufiges Erbrechen oder starker Husten bauen Druck auf der Hautoberfläche auf
  • Nebenwirkungen von Medikamenten: Gerinnungs­hemmer oder über längere Zeit eingenom­mene Kortison­präparate können das Auftreten von Petechien zufolge haben
  • Allergien und Kontakt mit Chemikalien

Diese Ursachen für Petechien geben großen Anlass zur Sorge:

  • Blutvergiftung (Sepsis)
  • Leukämie (siehe nächster Punkt)
  • Meningokokken: Diese bakterielle Infektion befindet sich im Blutkreislauf. Patienten können durch sie innerhalb von vierundzwanzig Stunden unbehandelt an einer Atem- oder Herzinsuf­fizienz sterben. Doch diese Erkrankung ist sehr selten. Patienten beschweren sich schon in den ersten Stunden über hohes Fieber und Muskelkater. Petechien werden auf dem Hautbild als größere Blutungen, als Purpura sichtbar. Treten alle Symptome zusammen auf, sollte sofort ein Arzt kontaktiert werden.
  • Endokarditis: Bakterien gelangen hier in die Blutbahn. Das geschieht durch Infektionen oder unsterile Injektionen. Fieber, Schüttelfrost und allgemeine Schwäche und Blässe sind außerdem Symptome der Endo­karditis. Sie wird immer mit Antibiotika behandelt.

Sollten die oben genannten Symptome bei Ihnen auftreten und der ernste Verdacht bestehen, dass es sich um eine der Krank­heiten handeln könnte, setzen Sie sich umgehend mit einem Notarzt in Verbindung.

Leukämie

Umgangssprachlich steht Leukämie für Blutkrebs. Bei ihr handelt es sich um einen Sammelbegriff für Störungen des blutbildenden Systems, die alle auf einer Ursache basieren: dem unkontrol­lierten Zellwachstum unreifer Blutkörperchen.

Alle Blutzellen entstehen durch eine Teilung und Entwicklung aus einer gemeinsamen Stammzelle im Knochen­mark. Die Leukämie entsteht, wenn durch die Mutation des Erbguts eine nicht voll entwickelte Zelle bei der Blutbildung entartet. Der normale Reife­prozess der Zelle wird unterbrochen und sie erlang gleichzeitig die Fähigkeit, sich unkontrolliert zu teilen und sich zu vermehren.

Dadurch entstehen im Körper Milliarden geklonte „defekte“ Zellen.

Leukämie entsteht also infolge von Genmutationen. Die Gründe für solche Veränderungen im Erb­material sind einerseits genetische Veranlagung, andererseits auch Umwelt­einflüsse zurückzuführen. Ionisierende Strahlung oder gewisse chemische Substanzen sind Risiko­faktoren für Leukämie. Es sind allerding noch nicht alle möglichen Ursachen entdeckt.

Wie kann Leukämie zur Petechien-Bildung führen?

Die Kapillarblutung ist ein Hinweis darauf, dass die primäre Hämostase im menschlichen Körper gestört ist. Petechien bei Leukämie-Patienten entstehen durch den Mangel an gesunden Blutzellen im Körper.

Dabei verdrängen leukämische Zellen die gesunden Zellen und bilden mehr weiße Blutkör­perchen. Durch den Mangel an roten Blutkörperchen, können Petechien auftreten. Typischer­weise sind sie, infolge einer Leukämie, am Unter­schenkel oder am Knöchel zu sehen.

Typische Symptome einer akuten Leukämie sind außerdem:

  • Müdigkeit und Abgeschla­genheit – sie gehen oft einher mit Blässe
  • Infektionen
  • Blutungen – hierunter plötzliche Petechien­bildung, Zahnfleisch- oder Nasen­bluten, vermehrte Entstehung von Hämatomen und eine verzögerte Blut­stillung
  • Appetitlosigkeit
  • Knochenschmerzen
  • Vergrößerte Lymphknoten
  • Organschäden
  • Störung des zentralen Nervensystems

Die Symptome sind nach ihrer chrono­logischen Erscheinung während des Krankheits­verlaufs geordnet. Dieser Beitrag ist hierbei nicht als Diagnose-Anleitung zu werten. Sollte Ihnen eines dieser Symptome auffallen, muss nicht automatisch eine Leukämie vorliegen. Lassen Sie sich vorsichts­halber von einem Arzt untersuchen.

Wo und wann treten Petechien auf?

Auftreten können Petechien am und im ganzen Körper. Auf Organen werden sie meist nicht erkannt – dort können sie aber auch als innere Verletzung nach einem Unfall erscheinen. Petechien zeigen, dass die Blut­stillung gestört ist.

Wie kann man Petechien behandeln?

Um Petechien behandeln zu können, muss die Ursache festgestellt werden – Klarheit schafft hierbei eine Blutunter­suchung. Sind keine Verletzungen oder genetischen Gründe für das Auftreten von Petechien bekannt, können sie u.a. als Symptome für schwer­wiegende Erkrankungen wie eine Blutver­giftung, Meningitis oder Leukämie gedeutet werden. Sollten Sie Petechien bei sich feststellen, sprechen Sie mit Ihrem Hausarzt darüber, welche Medika­mente Sie einnehmen, wie Sie Ihre Ernährung halten und welchen Sport Sie ausüben. Je genauer die Informationen, desto eher können Krank­heiten als Ursache ausgeschlossen werden – in diesem Fall gelten Petechien als harmlos.

In den meisten Fällen müssen Ihnen Petechien keinen Anlass zur Sorge geben. Treten Sie jedoch gleichzeitig mit weiteren Beschwerden wie Fieber oder Erbrechen auf, vertrauen Sie nicht in jedem Fall darauf, dass Petechien unbe­handelt verschwinden. Ziehen Sie einen Arzt zurate, um den Einblutungen auf den Grund zu gehen, da es sich bei Petechien in vielen Fällen um die Symptome einer Erkrankung handeln kann.


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