Die Psoriasis ist nicht ansteckend, da die Veranlagung dafür oft den Genen verborgen ist. Heilbar ist die Hauterkrankung zwar nicht, dafür aber gut behandelbar. Epidemiologen schätzen, dass in Deutschland etwa zwei Millionen Menschen – Männer und Frauen zu gleichen Teilen – eine Schuppenflechte haben.
Was ist Schuppenflechte/Psoriasis?
Die Schuppenflechte oder Psoriasis ist eine chronisch-entzündliche Erkrankung, deren Symptome und Erscheinungsformen von Mensch zu Mensch sehr unterschiedlich sind. Eine Fehlreaktion des Immunsystems führt bei Menschen mit Psoriasis zu einer Entzündungsreaktion, die wie eine Schädigung der Haut erscheint: Es entstehen schuppige, rötliche Stellen, die sich klar abgrenzen lassen und oftmals jucken. Von der Schuppenflechte können verschiedene Körperteile betroffen sein.
Schuppenflechte/Psoriasis an den Nägeln
Unter den verschiedenen Arten der Schuppenflechte betrifft die Nagelpsoriasis etwa die Hälfte der Patienten, bei denen Psoriasis diagnostiziert wird. Sie zeigt sich oftmals an Händen und Füßen. Dabei verändern sich Beschaffenheit und Färbung der Nägel: Sie können krümeln, sich ablösen oder an einen Nagelpilz erinnern. In der Regel sind Nägel nicht der einzige Bereich, der von der Schuppenflechte betroffen ist. Meist tritt sie auch zugleich an anderen Körperstellen wie der Kopfhaut, den Ellenbogen und den Knien auf.
Die Hauptfunktion der Zehen- und Fingernägel besteht darin, diese zu schützen und das Greifen kleinerer Gegenstände zu erleichtern. Sie haben aber auch eine ästhetische Funktion – nicht umsonst gibt es zahlreiche Nagelpflegeprodukte aus der Kosmetikindustrie. Der Befall der Nägel kann sich auf die psychosoziale Situation der Patienten und Patientinnen auswirken.
Diagnose von Nagelpsoriasis
Die Symptome der Nagelpsoriasis können den Symptomen von Nagelpilz sehr ähnlich sein und werden oft von einer Entzündung der den Nagel umgebenden Haut begleitet.
- Zu den häufigsten Merkmalen der Nagelpsoriasis gehören:
- Abnormales Wachstum
- Gelbliche Flecken (auch bekannt als Ölflecken)
- Dehnungsstreifen auf den Nägeln
- Blutungen an den Splittern
- Verdickung des Nagels
- Absplitterung
- Kleine Löcher in den Nägeln
- Verfärbung
- Linien, die den Nagel kreuzen; auch bekannt als Beau's Linien
Ursachen von einer Schuppenflechte/Psoriasis auf den Nägeln
Schuppenflechte auf den Nägeln kann genetisch bedingt sein, da es sich um eine Erbkrankheit handelt. Allerdings ist die Tatsache, Träger des Gens zu sein, nicht immer die Hauptursache für die Entwicklung der Krankheit, da sie beispielsweise von einer Generation zur nächsten überspringen kann.
Es gibt viele Faktoren, die bei manchen Menschen Schuppenflechte auslösen können oder die Symptome bei bestehender Diagnose triggern. Diese unterscheiden sich stark je nach Indivuduum. So kann die Schuppenflechte bei manchen Patienten regelmäßig auftreten, bei anderen nur alle paar Jahre. Lernen Sie, Ihre Trigger zu erkennen, damit Sie Ihre Psoriasis besser in den Griff bekommen. Dafür eignet sich das Führen eines Symptom-Tagebuchs. Tragen Sie hier Ihre Anzeichen und Alltagsumstände ein, wann immer sie Symptome bemerken.
Mögliche (häufige) Trigger von Schuppenflechte/Psoriasis
Stress: Dies ist eines der häufigsten Symptome bei Menschen mit einem ersten Psoriasis-Schub. Mehrere Studien weisen auf den engen Zusammenhang zwischen Stress und Psoriasis hin.
Läsionen: Nagelpsoriasis kann aufgrund von Verletzungen oder Traumata der Haut auftreten. Zum Beispiel: Schnittwunden, Verbrennungen oder Impfungen.
Medikamente: Bestimmte Medikamente, die zur Behandlung von Psychosen, Malaria, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Arthritis eingesetzt werden, können Psoriasis auslösen oder, wenn sie bereits diagnostiziert wurde, die Symptome verschlimmern.
Infektionen: Ohrinfektionen, Bronchitis, Mandelentzündung oder andere Infektionen können manchmal Schuppenflechte auslösen.
Tabak- und Alkoholkonsum: Häufiger Tabak- und Alkoholkonsum steht nachweislich in direktem Zusammenhang mit einer erhöhten Wahrscheinlichkeit für den Ausbruch von Psoriasis-Symptomen.
Behandlung der Schuppenflechte/Psoriasis
Behandlungen von Nagelpsoriasis sind sehr individuell. Oft müssen Sie und Ihr Ärzteteam viel probieren, um eine Therapie zu finden, die gut anschlägt. Dabei ist Geduld gefragt. Am gängigsten sind Behandlungen mit Kortikosteroiden. Gelegentlich wird Patientinnen ein Zusatz des Hormons Vitamin D bei konsequenter Behandlung empfohlen. Bei einer Schuppenflechte wurde ein geringerer Vitamin D-Gehalt im Blut festgestellt, als bei gesunden Personen: Ein Zusatz soll den Schweregrad der Psoriasis mildern.
Wenn Sie den Verdacht haben, dass Sie an Nagelpsoriasis leiden, sollten Sie einen Facharzt aufsuchen. Dieser neben der richtigen Diagnose zu stellen, auch dabei helfen, eine, auf Sie zugeschnittene Behandlung zu finden.
Tipps und Hausmittel zur Nagelpflege bei Schuppenflechte/Psoriasis
Zusätzlich zu den schulmedizinischen Behandlungen, die von Ärzten empfohlen wird, gibt es bestimmte Mittel, die Ihre Beschwerden im Alltag lindern können.
1. Halten Sie die Nägel kurz und schneiden Sie sie, wenn sie noch ein wenig feucht sind (z. B. nach dem Duschen). Es ist auch wichtig, die Nägel gut zu trocknen.
2. Feilen Sie die Nägel, damit die Ränder der Nägel immer glatt sind und keine Splitter entstehen können.
3. Halten Sie Nägel und Nagelhaut mit Feuchtigkeit versorgt. Pflegen Sie sie dafür mit fettenden Salben. Lassen Sie sich in der Apotheke beraten, welche Salben gut für Ihre Symptome geeignet sind.
4. Verwenden Sie eine Form des Schutzes (z.B. Handschuhe), wenn Sie Hausarbeit oder eine andere Tätigkeit verrichten, die für Hände oder Nägel schädlich sein könnte.
5. Bei Psoriasis an den Füßen empfiehlt es sich, bequeme Schuhe zu tragen, die vorne weit sind.
6. Entfernen Sie nicht die Nagelhaut, da sie vor möglichen Infektionen schützen kann.
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