Psoriasis oder Psoriatische Arthritis: Was unterscheidet die beiden Diagnosen?

Welche Symptome zeigt die Psoriasis-Arthritis und woran erkenne ich, dass es keine gewöhnliche Schuppenflechte ist?

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Bradley

Die Sprache der Ärzte und medizi­nischen Fachkräfte klingt fremd: Krankheiten, die verwandt klingen, sind es nicht und Krankheiten, die völlig unterschiedliche Namen tragen, sind es vielleicht doch. Basierend auf den Namen der Erkrankungen Psoriasis bzw. Psoriasis-Arthritis könnten wir annehmen, dass ein Zusammenhang besteht – und das stimmt auch! Wir klären heute auf, wo die Gemeinsam­keiten und Unterschiede liegen.

Wenn bei Ihnen oder einem Ihrer Angehörigen eine der beiden Erkrankungen diagnostiziert wurde, fragen Sie sich wahrschein­lich nach dem Zusammen­hang zwischen Psoriasis bzw. Psoriasis-Arthritis. Die Unter­scheidung ist wichtig – besonders im Hinblick auf die Behandlung. Für diesen Blog-Beitrag haben wir aufge­schlüsselt, welche Unter­schiede und Gemein­samkeiten diese zwei Diagnosen mit sich bringen.

Was verbindet Psoriasis und Psoriasis‑Arthritis?

Der Ursprung aller Symptome beider Krankheits­bilder (sowohl der Psoriasis als auch Psoriasis-Arthritis) ist eine Entzündung. Diese Entzündung wird dadurch verursacht, dass das Immun­system Zellen angreift, die es normaler­weise nicht angreifen würde oder sollte. Da beide Erkran­kungen durch Probleme mit dem Immun­system verursacht werden, wird bei etwa einem von drei Menschen, bei denen Psoriasis diagnos­tiziert wird, auch Psoriasis-Arthritis diagnostiziert.

Beide Erkrankungen verlaufen chronisch und in Schüben. Die Symptome gleichen sich: Menschen mit Psoriasis weisen an unterschiedlichen Stellen der Haut klar umgrenzte rote Flecken mit weißlichen oder silbrigen Schuppen darauf.

Es ist nicht eindeutig nachge­wiesen, dass die Psoriasis (Schuppen­flechte) eine Ursache für Psoriasis-Arthritis ist, aber sie gilt als ein großer Risiko­faktor, da sie auf ein bereits geschwächtes Immun­system hinweist. Leider sind Ärzte in der Regel nicht in der Lage zu bestim­men, wer genau infolge einer Schuppen­flechte eine psoriatische Arthritis ent­wickeln könnte, doch Menschen mit schwerer Psoriasis bergen möglicher­weise ein tendenziell höheres Risiko.

Ein weiterer Punkt, in dem die beiden Diagnosen überein­stimmen: das Auftreten von Psoriasis und Psoriasis-Arthritis scheint durch genetische Faktoren zusammen­zuhängen. Diese Theorie ist jedoch nicht aus­reichend erforscht und geht größtenteils auf Beobach­tungen zurück. Man hat herausge­funden, dass etwa 40% der Menschen mit Psoriasis-Arthritis Verwandte mit Schuppenflechte haben.

Was unterscheidet Psoriasis und psoriatische Arthritis voneinander?

Bei der Psoriasis-Arthritis geht die Hautent­zündung durch die Schuppen­flechte meist auf die Gelenke über und kann schmerzhafte Schwellungen oder eine Beein­trächtigung der Bewegungs­fähigkeit hervorrufen. Durch die Symp­tome der Psoriasis-Arthritis unter­scheidet man verschiedene Ausprä­gungen der Erkrankung:

  • Den axialen Typ psoriatischer Arthritis: Hier treten die Entzündungen an der Wirbelsäule und an den Gelenken des Beckens auf. Bemerkbar machen sich diese Symp­tome meist durch steifere Gelenke. Diese Form der Psoriasis-Arthritis ist die seltenste.
  • Den peripher asymmetrischen Typ psoriatischer Arthritis: Die Anzeichen dieses Typs lassen oft auf eine Rheuma- oder Gicht-Erkrankung schließen, da meist Finger- und Zehengelenke ent­zündliche Symp­tome aufweisen.
  • Den peripher symmetrischen Typ psoriatischer Arthritis: Symptome treten hier an größeren Gelenken auf (Sprungelenke, Knie, Schlüsselbein etc.) – allerdings gehört diese Ausprä­gung auch zu den selteneren Formen der Psoriasis-Arthritis. Der Name „symmetrischer Typ“ weist auf eine interes­sante Erscheinung der Entzündungs­reaktionen hin: Die Anzeichen für die Psoriasis erscheinen symme­trisch bzw. beidseitig (z.B. am rechten und linken Sprungelenk).

Die Psoriasis oder Schuppenflechte zeigt dagegen ausschließlich äußer­lich gut identifizierbare Symptome. Die Hautentzün­dungen sind rötlich, lassen sich klar abgrenzen und sind meist von silbrigen Schuppen bedeckt (daher der deutsche Name). Oft verspüren Menschen mit Schuppen­flechte an diesen Stellen einen Juckreiz.

Ein weiterer großer Unter­schied zwischen Psoriasis und Psoriasis-Arthritis ist die dauer­hafte Auswir­kung auf die betroffenen Bereiche. Sobald die Psoriasis-Flecken verschwinden, ist es, als wären sie nie da gewesen, und die Haut kann voll­ständig abheilen. Leider kann Psoriasis-Arthritis, wenn sie nicht recht­zeitig und richtig behan­delt wird, dauer­hafte Schäden an den Gelenken verursachen.

Was Sie bei Schuppenflechte und Psoriasis-Arthritis tun können

Sie haben nun gelernt, dass Schuppen­flechte und Psoriasis-Arthritis viele Gemein­samkeiten teilen. Eine der letzten Verbin­dungen zwischen den Diag­nosen sind Alltags­tipps, die Sie in Ihre Routine ein­bauen können, damit Sie die Auswir­kungen möglicher Schübe bei beiden chronischen Erkrankungen möglichst geringhalten.

Natür­lich ist das Wich­tigste und Effektiv­ste, einen Behand­lung­splan mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin aus­zuarbei­ten, um die richtige Medi­kation zu finden und die Er­kran­kung zu thera­pieren. Doch es gibt Fak­to­ren in Ihrem All­tag, die einen großen Ein­fluss auf Ihre Thera­pie und die Er­schei­nung Ihrer Symp­to­me haben können. Lesen Sie hier, was Sie tun können:

  • Kon­trollie­ren Sie Stress: Oft­mals kön­nen Ent­zün­dungs­schübe, die zu Symp­tomen führen, mit erhöh­tem Stress in Verbin­dung ge­bracht werden. Stress zu kontrol­lieren ist leich­ter gesagt als getan, aber durch die Identifi­zierung von Auslö­sern können Sie daran arbei­ten, ein stress­freieres Leben zu führen. Ein Gespräch mit einer Person Ihres Vertrau­ens oder einem Thera­peuten kann dabei helfen. Außerdem wird Ihnen ein Symptom-Tage­buch helfen, indem sie regelmäßig Ihr Befinden, Ihre Stimmungen sowie die Dinge eintragen, die Sie erlebt haben. So ein Symptom- oder Stimmungs­tagebuch kann Ihnen dabei helfen, Ihre Stress­faktoren zu identifizieren und zu redu­zieren. Nutzen Sie dafür gerne MyTherapy.
  • Halten Sie ein gesundes Gewicht: Überge­wicht spielt bei der Verschlimmerung der Psoriasis-Arthritis eine größere Rolle als bei der Psoriasis, da es die Gelenke zusätzlich belastet. Dieser Stress kann Entzün­dungen verursachen oder verschlimmern. Wenn Sie nicht sicher sind, wo Sie mit dem Ab­nehmen beginnen sollen, können Sie mit Ihrem Arzt oder einem Ernährungs­berater sprechen. Es gibt Schulungen zum Umgang mit Psoriasis oder Psoriasis-Arthritis, die das Thema Ernährung behandeln. Vielleicht sprechen Sie die Idee, an einer solchen teilzu­nehmen, einfach beim nächsten Praxis­besuch an?
  • Ernähren Sie sich gesünder: Der Gewichtsverlust ist nicht der einzige potenzielle Vorteil einer gesün­deren Ernährung. Aber was für Sie gesund ist, ist immer individuell. Bestimmte Lebens­mittel werden mit der Erhöhung oder Verringe­rung von Entzün­dungen in Verbin­dung gebracht. Indem Sie den Verzehr dieser Lebens­mittel kontrollieren, können Sie Ihre Entzündung besser in den Griff bekommen. Klicken Sie hier, um eine Liste einiger Lebens­mittel zu erhalten, die Entzün­dungen verstärken oder verringern können. Für Menschen mit Psoriasis empfiehlt sich oft eine sogenannte „Mittel­meerdiät“ – eine Ernährung auf Basis von Fisch und Ölen mit Omega-3-Fett­säuren und auf der Grund­lage von Obst und Gemüse.
  • Bleiben Sie körperlich aktiv: Regelmäßige Bewegung (selbst ein einfacher Spaziergang) kann dazu beitragen, dass die Gelenke nicht steif werden. Eine der besten Low-Impact-Übungen für Menschen mit Psoriasis-Arthritis ist Schwim­men, da es das Risiko reduziert, einen Schub durch Überbe­anspruchung auszu­lösen, aber die Vorteile einer strengen körper­lichen Aktivität bietet.
  • Schützen Sie sich vor der Sonne: UV-Strahlung kann zu einer Verschlech­terung Ihrer Symp­tome führen. Schützen Sie sich also draußen unbe­dingt vor direkter Sonnen­einstrahlung, indem Sie Sonnen­creme auftragen und sich für längere, luftige Kleidung ent­scheiden. Genießen Sie Ihren Tag im Freien!

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