Rheuma: Ernährung & Wohlbefinden während der Coronavirus‑Pandemie

Wir haben Rheuma-Bloggerin Anke Mouni Meyer gefragt, was ihr jetzt guttut: Ein Wohlfühl-Rezept für die Corona-Krise

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Anke Mouni Meyer

Das neuartige Coronavirus SARS-CoV-2 stellt gerade alles auf den Kopf. Viele Menschen mit chronischen Erkrankungen machen sich Gedanken, wie sie sich jetzt am besten gegen eine COVID-19-Infektion schützen können, aber auch, wie sie am besten mit den Einschränkungen des täglichen Lebens klar kommen und auf ihr Wohlbefinden achten können. Wir haben Rheuma-Bloggerin Anke Mouni Meyer (EAT AND MOVE) gefragt, was ihr jetzt guttut und wortwörtlich ihr Wohlfühl-Rezept für die Corona-Krise abgestaubt.

Wie schützt du dich gegen eine Coronavirus‑Infektion?

Anke Mouni Meyer: Ich selbst schütze mich vor allem damit, dass ich den nahen körperlichen Kontakt zu anderen Menschen vermeide – außer zu meinem Mann – und ich ernähre mich (weiterhin) gesund.

Was hilft dir gerade mit deinem körperlichen und seelischen Wohlbefinden?

Mir geht es sehr gut im Moment. Ich genieße die Entschleunigung und bin glücklich darüber, Zeit zum Kochen zu haben. Mein Mann und ich gehen viel spazieren. Die Sonne scheint und ich mache täglich Yoga. Das trägt sehr zu meinem Wohlbefinden bei.

Fühlst du dich gut informiert, was Coronavirus im Zusammenhang mit deiner chronischen Erkrankung angeht?

Ja, ich fühle mich sehr gut informiert und da ich keine Immunsuppressiva nehme fühle ich mich nicht so gefährdet und habe wenig Angst.

Hast du schon mit deinem Arzt/deiner Ärztin gesprochen? Hatte er/sie Tipps?

Nein, ich habe nicht mit meiner Ärztin gesprochen, das war nicht nötig.

Was wünscht du dir jetzt von deinen Mitmenschen?

Vor allem, dass sie nicht hamstern, sich an die Regeln halten und gelassen bleiben, wenn möglich. Es gibt natürlich Lebensumstände, die es schwierig machen, gelassen zu bleiben. Familien, die mit einem Male aufeinander hocken, die Schule, die zu Hause stattfinden muss, Existenzängste, finanzielle Engpässe, alte Eltern, die jetzt isoliert sind und ihre Liebsten nicht mehr sehen können. Die Situation ist für viele Menschen eine große Herausforderung. Und ich wünsche allen Menschen, dass sie dabei so entspannt wie möglich bleiben und das Vertrauen haben, dass es sich wieder zum Guten wenden wird. Das Leben ist Veränderung und auch dieser Zustand wird nicht ewig währen.

Was funktioniert besonders gut für dich gerade? Hast du einen Tipp für andere Menschen, die aufgrund einer Krankheit zur viel-zitierten Risikogruppe zählen?

Ich rate dazu: Jeden Tag Misosuppe zu essen mit dem traditionell hergestellten Miso, was es ausschließlich im Bioladen gibt. Ein Rezept mit einer Misosuppe habe ich weiter unten mit euch geteilt.

Regelmäßig grünes Gemüse, Feldsalat und überhaupt regelmäßig Gemüse wie Karotten, Pastinaken, Hokkaido, Klettenwurzel, Schwarzwurzel. Vermeidet Zucker und alle schnellen Kohlenhydrate, denn sie bilden Depots im Körper, in denen sich Viren wohl fühlen.


Was kann Miso bewirken?

Miso fördert die Bildung freundlicher Darmbakterien und ist besonders empfehlenswert bei Gelenkschmerzen, Gewebeübersäuerung und Muskelschmerzen - also ideal für Menschen mit den unterschiedlichsten Rheumaformen. Wir können es in Suppen, Saucen, Gemüsegerichten, Eintöpfen, Fischgerichten oder Salatsaucen verwenden. Es ist ein hochwertiges, fermentiertes Lebensmittel mit aktiven Bakterien und besteht aus einer Getreidesorte z.B. Gerste oder Reis, Sojabohnen, Salz und dem Koji-Ferment - mit dem der Fermentationsprozess eingeleitet wird. Dieser Prozess dauert in der Regel zwei bis drei Jahre.

Es hilft, den Körper zu entgiften, ist gut für alle, die aufgrund von Rheuma Medikamente nehmen oder für Menschen, die mit Chemikalien arbeiten. Miso ist ursprünglich ein traditionelles Nahrungsmittel aus Japan und wird dort vor allem wegen seiner alkalisierenden Wirkung auf die Verdauung und der Verbesserung der Blutqualität geschätzt. Diese vielen gesundheitsfördernden Eigenschaften machen es zu einem besonders wertvollen Nahrungsmittel. Für die tägliche Anwendung empfehle ich Dir Gerstenmiso und dies unbedingt aus dem Bio Supermarkt, die Qualität in den Asia-Läden ist leider nicht besonders gut.

Misosuppe: Ein wirkungsvolles, stärkendes Gericht

Rezept

  • Etwas Öl zum Anbraten
  • 1 kleine Zwiebel
  • 1-2 Mohrrüben
  • 1 Blumenkohl
  • Suppenstock (selbstgemachte Gemüsebrühe) oder Wasser
  • Etwas Grünes zum Garnieren (Schnittlauch, Kresse, Petersilie etc.
  • Mugi-Miso (Gerstenmiso) ca. 1 TL MugiMiso pro 200ml Suppe

Zubereitung

  1. Zwiebeln schälen, in Halbmonde schneiden oder Würfel
  2. Das restliche Gemüse in mundgerechte Stücke schneiden.
  3. Mit dem Suppenstock oder mit Wasser auffüllen und zum Kochen bringen. Ca. 6-8 Minuten kochen - bis das Gemüse weich ist.
  4. Topf vom Herd nehmen. Miso in einer Tasse mit etwas Brühe verrühren und in die Suppe geben. Das Miso sollte nicht mehr kochen, da die Enzyme sonst nicht mehr wirksam sind. Brühe auflösen und gut einrühren.
  5. Ein paar Minuten ziehen lassen und servieren.

Guten Appetit!

Varianten

Eine Variante wäre, etwas gehackte Petersilie mitzukochen (ca. 1 Minute) oder Kresse in die Suppe geben (nicht mitkochen lassen).

Du kannst auch anderes Gemüse dafür nehmen. Du brauchst nur 3 verschiedene Gemüsesorten. Ich mag gern:

  1. Zwiebeln, Rosenkohl, Pastinake.
  2. Blumenkohl, Shiitakepilze, Karotte.
  3. Zwiebel, Kürbis, TK-Erbsen.
  4. Sellerie, Karotte, Spitzkohl.

Das sind nur Beispiele - Du kannst es natürlich so kombinieren, wie Du es gern magst.


Appetit auf mehr?

Weitere leckere Rezepte findet ihr in Anke Mouni Meyers Buch Ganzheitliche Ernährung bei Rheuma, Arthrose, Gicht: Meine himmlischen Rezepte gegen höllische Schmerzen, welches 2019 im TRIAS Verlag erschienen ist.


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