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Salbutamol: Antworten auf Ihre 13 häufigsten Fragen zum Asthmaspray-Wirkstoff

Apotheker-geprüfte Antworten zur Inhalation und zu Nebenwirkung von Salbutamol 

Salbutamol wird meist als Dosieraerosol verschrieben – ein Asthmaspray das bei akuter Atemnot oder Atemwegserkrankungen wie Asthma bronchiale, chronischer Bronchitis oder COPD verschrieben wird. Es entspannt die Bronchialmuskulatur, damit Sie wieder freier atmen können. Lesen Sie hier nach, wie Salbutamol angewendet wird, wie es wirkt und welche Risiken eine Überdosierung mit sich bringen kann. 

Wir hoffen, die Informationen in diesem Artikel sind hilfreich und bitten Sie, diese lediglich als solche wahrzunehmen. Dieser Artikel ersetzt keinen professionellen ärztlichen Rat. Falls Sie Bedenken zu Ihrer Medikation haben, sprechen Sie unbedingt mit Ihrem Arzt oder Apotheker. Dies ist besonders wichtig, falls Sie mehrere Medikamente einnehmen oder bestehende Risikofaktoren oder Unverträglichkeiten haben.

Für was ist das Medikament Salbutamol? 

Salbutamol ist ein Arzneimittel, das bei akuter Atemnot oder zur Vorbeugung gegen Atemnot durch Atemwegserkrankungen verschrieben wird. Es wird zur Behandlung von Asthma bronchiale, chronischer Bronchitis und COPD (chronisch obstruktiver Lungenerkrankung) eingesetzt.

Salbutamol gibt es in unterschiedlichen Arzneimittelformen: als Dosieraerosol in einem Inhalator, als Tablette oder in Form einer Lösung. Über die geeignete Darreichungsform entscheidet Ihr Arzt bzw. Ihre Ärztin – am häufigsten wird das Dosieraerosol verschrieben.

Wie wirkt Salbutamol?

Salbutamol hat eine entspannende Wirkung auf die Atemmuskulatur. Wie das funktioniert? Das Medikament greift die ß-Adrenozeptoren an, die besonders wichtig für die Muskelentspannung der glatten Muskulatur (u.a. Bronchialmuskulatur) sind. In der Pharmakologie nennt man Medikamente wie Salbutamol, die diese Funktion haben, ß-Adrenozeptoragonisten.

Diese ß-Adrenozeptoren befinden sich in den Bronchien: Die verkrampfte Bronchialmuskulatur erschlafft durch die Anwendung von Salbutamol und Sie können wieder einfacher durchatmen.

Aufgrund dieser Wirkungsweise ist Salbutamol in einigen Sportarten als Dopingmittel aufgeführt. Wenn Sie eine Sportart auf Wettkampfbasis betreiben, sollten Sie vorher mit Ihrem Arzt bzw. Ihrer Ärztin und Ihrem Trainerteam besprechen, ob eine Teilnahme an einem sportlichen Wettbewerb während der Therapie mit Salbutamol erlaubt ist.

Salbutamol wird über die Lunge oder den Darm ins Blut aufgenommen. Innerhalb eines Tages werden 50 bis 75 Prozent der aufgenommenen Wirkstoffmenge wieder über die Nieren ausgeschieden.

Wie soll ich Salbutamol inhalieren? 

Die Anwendung des Arzneimittels erfolgt über eine Inhalation. Bevor Sie eine Therapie mit Salbutamol beginnen, sollten Sie mit Ihrem Arzt bzw. Ihrer Ärztin über die Art der Anwendung sprechen. Wenden Sie das Medikament erst an, wenn Sie sicher damit umzugehen wissen. Nachfolgend finden Sie eine Inhalations-Anleitung. (Diese ersetzt keinen medizinischen Rat, sondern ist ausschließlich für die persönliche Weiterbildung gedacht. Bei Fragen sollten Sie sich entweder an Ihren Apotheker bzw. Ihre Apothekerin wenden oder einen Termin in Ihrer Arztpraxis vereinbaren.)

  • Ziehen Sie die Schutzkappe des Dosieraerosols ab. Jetzt sollten Sie das Inhalationsgerät etwa 5 Mal kräftig schütteln.

  • Halten Sie Ihren Oberkörper aufrecht und nehmen Sie den Inhalator zwischen Daumen und Zeigefinger in die Hand: Halten Sie ihn gerade.

  • Atmen Sie aus – so tief und lange wie möglich. Dann nehmen Sie das Mundstück des Geräts so in den Mund, dass es zwischen Ihren Zähnen Platz findet. Umschließen Sie es luftdicht mit Ihren Lippen.

  • Atmen Sie nun ruhig und tief ein. Währenddessen drücken Sie den Wirkstoffbehälter zwischen Daumen und Zeigefinger gleichmäßig und langsam herunter.

  • Nach dem Ende der Inhalation setzen Sie das Inhalationsgerät ab. Atmen Sie nicht wieder ein: Halten Sie die Luft ca. 5 bis 10 Sekunden an.

  • Atmen Sie nun langsam und ruhig durch die Nase wieder aus. Warten Sie mit der nächsten Inhalation etwa 30 Sekunden (Sie können langsam bis 30 zählen, während Sie ruhig weiteratmen).

Setzen Sie nach Gebrauch die Schutzkappe wieder auf: Sie hören ein Klicken, wenn diese einrastet.


Lesen Sie in unserem Blog-Beitrag mehr über die Handhabung von Inhalationsgeräten: Wie benutzt man einen Inhalator? Eine Anleitung, wenn das Atmen schwer fällt


Wie oft darf ich Salbutamol nehmen? 

Wenn Sie Salbutamol regelmäßig verwenden, sollte eine maximale Dosis von 10 Sprühstößen am Tag nicht überschritten werden. Generell gilt, dass die für Sie empfohlene Gesamtdosis nicht ohne eine Absprache mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin überstiegen werden darf.

Was passiert bei einer Überdosierung?

Eine Überdosierung kann sich durch viele Symptome bemerkbar machen. Rufen Sie einen Rettungsdienst, wenn Sie folgende Anzeichen bemerken:

  • Beschleunigung des Herzschlags/schneller Puls
  • Herzklopfen
  • Schmerzen in der Brust
  • Zittern

Besonders wichtig: Achten Sie bei Personen, die Unterstützung bei Ihrer Therapie benötigen (Babys, kleinen Kindern und Senioren) besonders auf eine gewissenhafte Dosierung. Erkundigen Sie Sich nach möglichen Symptomen nach einer Fehldosierung und besprechen Sie mit Ärzten oder Apothekern, wie Sie Vorsichtsmaßnahmen ergreifen können. Häufig kann bei diesen Patientengruppen eine vom Arzt verordnete Behandlung von der regulären Dosierungsempfehlung abweichen: Die Anwendung von Salbutamol erfolgt immer individuell.

Kann Salbutamol schaden?

Salbutamol ist ein Medikament. Wie bei nahezu allen Arzneimitteln können auch bei einer gewissenhaften Behandlung mit Salbutamol Nebenwirkungen oder Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten auftreten. Lesen Sie an dieser Stelle potenzielle Risken nach.

Nebenwirkungen

Die nachfolgende Liste beinhaltet Nebenwirkungen, die gelegentlich, häufig oder sehr häufig auftreten können. Sie ist nicht vollständig: Bemerken Sie eine Befindlichkeitsstörung, dann wenden Sie sich ratsuchend an Ihren Arzt oder Apotheker. Dort können Sie besprechen, wie Sie vorgehen können.

  • Angina pectoris (bemerkbar durch Schmerzen in der Brust, meist ohne körperliche Anstrengung und wird oft von Unwohlsein oder Angstgefühlen begleitet)
  • Anstieg des Blutzuckers
  • Bluthochdruck
  • Herzrhythmusstörungen (beschleunigter Puls, Herzklopfen)
  • Kaliummangel
  • Kopfschmerzen
  • Magen-Darm-Beschwerden (etwa Übelkeit, Störungen des Geschmacksinns, Reizerscheinungen im Mund- bzw. Rachenraum)
  • Muskelkrämpfe
  • Niedriger Blutdruck
  • Schwindel
  • Schwitzen
  • Unruhe
  • Zittern

Wann Sie Salbutamol nicht anwenden sollten

Verzichten Sie auf eine Anwendung, wenn Sie allergisch oder überempfindlich auf die Bestandteile des Arzneimittels reagieren.

Wenn folgende Bedingungen bei Ihnen vorliegen, sollten Sie eine Therapie mit Salbutamol dringend mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin abwägen, um mögliche Risiken auszuschließen oder Alternativen zu einer Behandlung mit Salbutamol zu besprechen:

  • Bluthochdruck
  • Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit)
  • Phäochromocytom (Adrenalin-produzierender Tumor)
  • Schilddrüsenüberfunktion
  • Herzerkrankungen, darunter z.B.:
  1. Herzinfarkt, der erst kurze Zeit zurückliegt
  2. Koronare Herzkrankheit (Durchblutungsstörungen des Herzmuskels)
  3. Herzmuskelerkrankung mit starker Verdickung und 4. Einengung der Herzkammer (Hypertrophe Kardiomyopathie)
  4. Herzrhythmusstörungen mit beschleunigtem Puls (Herzrasen)
  • Veränderungen an den Gefäßwänden, darunter z.B.:
  1. Arteriosklerose (Arterienverkalkung)
  2. Aneurysmen (Ausbuchtung der Gefäßwände)

Wie lange wirkt Salbutamol? 

Die Wirkung von Salbutamol hält etwa vier bis sechs Stunden an.

Bekomme ich Salbutamol als Spray gegen Asthma rezeptfrei? 

Nein, Salbutamol ist ein verschreibungspflichtiges Arzneimittel.

Wie hoch wird Salbutamol dosiert?

Vorab gilt: Ihr Arzt bzw. Ihre Ärztin entscheidet aufgrund Ihrer gesundheitlichen Verfassung und Ihrer Krankengeschichte individuell, welche Dosierung am besten für Sie geeignet ist. Eine Überdosierung könnte lebensbedrohlich sein. Halten Sie sich an diese besprochenen Vorgaben. Die Dosierung wird auch nach Art der Anwendung unterschiedlich ausfallen: Man unterscheidet danach, ob Salbutamol bei einer akuten Atemnot, präventiv (zur Vorbeugung gegen Atembeschwerden) oder regelmäßig (Dauerbehandlung) angewendet wird. Allgemein empfiehlt der Hersteller die folgende Dosierung bei Jugendlichen ab 12 Jahren und Erwachsenen:

Bei akuten Atembeschwerden:

  • Einzeldosis: 1–2 Sprühstöße

  • Wann: Wenn der Anfall beginnt

Bei präventiver Behandlung:

  • Einzeldosis: 1–2 Sprühstöße

  • Wann: Vor einer (körperlicher) Belastung (10–15 Minuten davor)

Bei Dauerbehandlung:

  • Einzeldosis: 1–2 Sprühstöße

  • Tagesdosis: 3–4-mal täglich

  • Wann: Halten Sie zwischen den Anwendungen einen Abstand von 4 Stunden 

Ist Salbutamol für Kinder geeignet? 

Salbutamol wird auch bei Atemwegserkrankungen verschrieben, die bei Kindern ab 4 Jahren auftreten. Auch bei ihnen entscheidet der Arzt in Abstimmung mit den Erziehungsberechtigten, welche Behandlung am geeignetsten ist. Eine Überdosierung könnte lebensbedrohlich sein. Der Hersteller empfiehlt allgemein diese Dosierungsmengen:

Bei akuten Atembeschwerden:

  • Einzeldosis: 1 Sprühstoß

  • Wann: Wenn der Anfall beginnt

Bei präventiver Behandlung:

  • Einzeldosis: 1 Sprühstoß

  • Wann: Vor einer (körperlicher) Belastung (10–15 Minuten davor)

Bei Dauerbehandlung:

  • Einzeldosis: 1 Sprühstoß

  • Tagesdosis: 3–4-mal täglich

  • Wann: Halten Sie zwischen den Anwendungen einen Abstand von 4 Stunden

Wie sollte Salbutamol aufbewahrt werden?

Lagern Sie Salbutamol in der Dunkelheit (z.B. im Verpackungskarton in einem Schrank/einer Tasche) bei Zimmertemperatur (vor Hitze und besonders vor Frost geschützt, denn kalte Temperaturen könnten einen Einfluss auf die Wirkstoffpartikel haben, die Sie bei der Anwendung inhalieren sollen). Nach Anbruch darf das Medikament höchstens 6 Wochen lang verwendet werden.

Kann ich nach der Inhalation von Salbutamol Auto fahren?

Salbutamol kann Ihre Reaktionsfähigkeit negativ beeinträchtigen. Das Bedienen von schweren Maschinen und Fahrzeugen kann daher nicht nur für Sie, sondern auch für Verkehrsteilnehmer lebensgefährlich werden. Dies trifft besonders zu, wenn sich Nebenwirkungen wie Zittern oder Schwindel bei Ihnen bemerkbar machen.

Muss ich während Schwangerschaft und Stillzeit auf Salbutamol verzichten?

Wenn Sie planen, schwanger zu werden, sollten Sie mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin über eine Alternative zu Salbutamol sprechen und dieses Arzneimittel absetzen. Der Grund dafür: Salbutamol gelingt der Übergang über die Plazenta in den Blutkreislauf des Fötus. Dort kann Salbutamol Nebenwirkungen auslösen. Außerdem konnte festgestellt werden, dass Salbutamol Wehen hemmt: Daher sollte das Medikament nicht vor der Geburt angewendet werden.

Auch beim Stillen besteht ein Risiko für den Säugling: Er kann Salbutamol über die Muttermilch aufnehmen. Daher ist die Anwendung des Arzneimittels dringend von Ihrem Arzt bzw. Ihrer Ärztin hinsichtlich der Risiken und des Nutzens abzuwägen.

Was ist besser – Salbutamol oder Berotec?

Viele Menschen mit Atemwegserkrankungen fragen sich, welches Medikament „das bessere“ ist: Salbutamol oder Berotec (Wirkstoff: Fenoterol)? Fenoterol wirkt wie Salbutamol und entspannt die Bronchialmuskulatur, damit das Atmen leichter fällt.

Wo liegen nun die Unterschiede? Die Wirkdauer, Dosierung und die Anwendung des Inhalators sind zum Beispiel unterschiedlich. Allerdings wird beides zur Behandlung von Asthma und COPD eingesetzt.


Wir hoffen, die Informationen in diesem Artikel sind hilfreich und bitten Sie, diese lediglich als solche wahrzunehmen. Dieser Artikel ersetzt keinen professionellen ärztlichen Rat. Falls Sie Bedenken zu Ihrer Medikation haben, sprechen Sie unbedingt mit Ihrem Arzt oder Apotheker. Dies ist besonders wichtig, falls Sie mehrere Medikamente einnehmen oder bestehende Risikofaktoren oder Unverträglichkeiten haben.